AgraWer jetzt glaubt, ich binde mir den Schal um den Hals, der irrt sich. Das Stück Stoff mag zwar sehr dünn sein, ist aber ausgebreitet trotzdem groß genug, damit ich mich damit halbwegs zudecken kann. Kein Scherz – besser als gar nichts. Ich hätte nicht gedacht, dass indische Nächte so kalt sein können und dass solch ein Hauch von Nichts so gut dagegen hilft!
Diesmal ist die Busfahrt schneller vorbei als erwartet. Bereits um kurz vor 4 Uhr morgens sind wir in Agra. Hm, ein wenig früh, um auf Unterkunftssuche zu gehen, aber wir versuchen mal unser Glück. Eine Rikscha, die uns zur ersten Adresse unserer Wahl fährt, ist schnell gefunden. Und welch Überraschung, auch dieser Fahrer kennt wieder bessere und billigere Adressen. Was ein alter Hut! Hopp, schwätz net und fahr einfach! Brrrr, ist das kalt… Die letzten Meter müssen wir laufen. Nicht, weil ich so frech war, sondern weil in der Nähe der Taj Mahal Eingangstore Sperrzone für spritbetriebene Fahrzeuge herrscht. Unser Guest House muss demnach sehr nah an einem Eingangstor liegen. Den Rest des Weges finden wir ohne Probleme dank der vom Mond erhellten indischen Nacht. Eine eigenartige Stille herrscht auf der Straße. Als würde sich alles auf den nächsten morgendlichen Ansturm auf das Wahrzeichen Indiens vorbereiten. Wie die Ruhe vor dem Sturm…und irgendwie kann man sie auch schon spüren, die Magie des Taj Mahals… |