Es ist später Nachmittag, als wir in Singapur aus dem Bus steigen. Der Grenzübertritt war die reinste Routine. Kein Wunder, wenn man sich die immer größer werdende Sammlung an Stempeln in unserem Reisepass anschaut. Der Bus hält in der Beachstreet und wir müssen uns erst einmal orientieren, wie wir von hier aus weiter nach Little India zu Alis Nest kommen. Wir lassen uns den Weg zur nächsten MRT-Station erklären und marschieren los. Nach etwa zehn Minuten finden wir uns an der U-Bahnstation Lavender wieder. Singapur-Dollar haben wir von unserem ersten Besuch auch noch im Geldbeutel und so geht es direkt zum Ticketautomat. Dort stellen wir allerdings schnell fest, dass dieser nicht genug Wechselgeld hat, unsere Scheine sind zu groß. Während sich Oki an der Schlange am Infoschalter zum Geld tauschen einreiht entdecke ich plötzlich ein Schild, auf dem steht, dass es einen gratis Suttle-Bus von hier zur City Square Mall gibt. Das ist das Einkaufszentrum, in dem wir beim ersten Besuch öfters essen waren, nur fünf Minuten von Ali entfernt. „Lass uns doch probieren mit diesem Bus zu fahren.“ Gesagt, getan. Tatsächlich klappt es auch und eine knappe halbe Stunde später stehen wir vor Alis Tür. Ali selbst ist gerade nicht da und die Frau, die ihn gerade vertritt weiß natürlich nicht, dass wir ein Zimmer reserviert haben. Dass Ali unsere Email mit der Nachricht, dass wir einen Tag später ankommen, sogar beantwortet hat ist ihm wohl entfallen. Der für uns reservierte Raum ist nämlich bereits belegt und wir müssen mit einem anderen Raum vorlieb nehmen, der statt mit einem Doppelbett mit zwei Einzelbetten und einer Klimaanlage für 3 S$ Mehrpreis ausgestattet ist. War ja irgendwie zu vermuten, aber auch egal, ist ja nur für eine Nacht. Von unseren Recherchen vor dem ersten Besuch wissen wir, dass das trotzdem noch ein sehr günstiger Preis für Singapur ist.
Bei einer Tasse Kaffee erfahren wir, dass Ali gerade im Krankenhaus ist, um seine über 90-jährige Mutter zu besuchen, die normalerweise mit im Haus lebt und sich bei einem Sturz die Hüfte gebrochen hat. Da lässt sich die Zerstreutheit mit dem Zimmer doch endschuldigen.
Sightseeing bei Nacht
Nachdem wir vor einem Monat ja schon mal in Singapur waren und uns da einiges angeschaut haben, lautet bei diesem Besuch unser einziges Sightseeing Ziel: Das Gelände um Marina Bay. Nach dem Abendessen (und einem Stück Nutella-Crunch-Kuchen zum Nachtisch) geht es also mit der Bahn direkt dorthin. Kaum aus der Bahnstation draußen finden wir uns inmitten zahlreicher Hochhäuser wieder, die uns zu diesen Aufnahmen inspirieren:
Auf dem Weg zum Merlion, dem Wahrzeichen der Stadt, das wir uns von der Nähe anschauen wollen, passieren wir den Singapore River:
Ein paar Meter weiter sehen wir dann das Marina Bay Sands Hotel (das mit dem Schiff
auf dem Dach). Von dort aus erstrahlt der Himmel gerade von imposanten Laserstrahlen.
Wir sind genau richtig zur Lightshow gekommen. Mit dem Merlion im Vordergrund
(den wir mittlerweile auch erreicht haben) sieht das echt phantastisch aus:
Aber auch die halb Löwe – halb Fisch Statue selbst kann sich sehen lassen:
Von unserem Standort aus, einer kleinen Aussichtsplattform am Wasser, hat man auch einen super Blick auf den Singapur Flyer (das Riesenrad) mit der Helix Bridge im Vordergrund:
Dorthin machen wir uns jetzt auch auf den Weg. Wir haben nämlich im Internet ein paar krasse Bilder von dieser beleuchteten Brücke gesehen und wollen uns die mal genauer anschauen. Wie schon gestern Abend in Kuala Lumpur sind wir auch heute wieder im Langzeitbelichtungsrausch. Aber ich finde, es hat sich gelohnt:
Das Ambiente bietet sich natürlich auch für ein paar schöne Portraits an:
Unzählige Aufnahmen und über eine Stunde später werden plötzlich die Lichter auf der Brücke ausgeschaltet. Wir machen uns daher, vollgeladen mit viel Aussortier-arbeit, wieder auf den Rückweg zum Zimmer. Als wir um etwa 23.45 Uhr die Haltestelle Ferrer Park (hier ist Alis Nest) verlassen, teilt eine Durchsage in der Station mit, dass gerade die letzte Bahn das Gleis verlassen hat. Da haben wir ja nochmal Glück gehabt.
Am nächsten Tag ist nach dem Auschecken erst Mal Bilder von gestern Nacht aussortieren und hochladen angesagt. Ich glaube, wenn jemand nur unsere gelöschten Fotos zu Gesicht bekäme würde er uns für verrückt erklären, dass wir die wegwerfen. Sind echt super Bilder dabei, aber man kann ja leider nicht alle aufheben. Nachdem wir mehr als zwei Drittel der Aufnahmen gelöscht haben bleibt nur noch die Creme de lá Creme mit immerhin noch 58 Dateien übrig.
Bis wir am Abend zum Flughafen weiter ziehen heißt es jetzt nur noch Relaxen und im Internet surfen. Am Flughafen angekommen und fertig eingecheckt geht es dann auf direktem Weg zum Burger-Laden. Dort wollen wir unser restliches Singapur Geld loswerden. Wir befinden uns zwar auf dem Weg in ein Fastfood-Land, aber so günstig wie hier wird es bestimmt nicht mehr. Völlig gesättigt und mit nur noch 5 Cent in der Tasche, die prompt im nächsten Spendensammelbehälter landen, machen wir uns auf den Weg zum Gate, von wo aus uns der Flieger nach down under bringt. Damit ist die Etappe Asien auf unserer Reise um die Welt abgeschlossen. Australien - wir kommen! [Alex]