Viele Grüße aus der Südsee! Gerade sind wir in Fiji auf einer kleinen Insel namens Yanuca, südlich der Hauptinsel Viti Levu und sprichwörtlich im Paradies angekommen. Bis auf etwas Schnorcheln, Sonnenbaden und Kajakfahren genießen wir hier eine Woche lang das Nichtstun, aber das ist eine andere Geschichte. Heute möchten wir euch vielmehr von unserer nächsten, nicht minder schönen Reiseetappe in Neuseeland berichten, die mit der dreistündigen Fährfahrt von der Südinsel auf die Nordinsel beginnt:
Wieder einmal regnet es, als wir mit dem Autos in der Schlange stehen und darauf warten, die Fähre befahren zu dürfen. Eine halbe Stunde vor Abfahrt ist es dann endlich soweit:
Nachdem wir unser Auto im Fahrzeugdeck der Fähre abgestellt haben begeben wir uns mit allen anderen zum Passagierdeck, das neben einem Café, mehreren Sitzecken und einem kleinen Kino auch ein paar Außendecks zu bieten hat. Nach dem Ablegen in Picton geht es die ersten 45 Minuten durch die Marlborough Sounds…
...bis wir die Cook Straße erreichen, wie das Meer zwischen Nord- und Südinsel genannt wird. Ein letzter Blick auf die Südinsel:
90 Minuten später erreichen wir die Nordinsel und erhalten einen ersten Eindruck von Wellington.
Kurz darauf erreichen wir dann auch den Hafen.
Jetzt wird’s aber höchste Zeit, sich auf den Weg in Richtung Auto zu machen! Wenig später haben wir die Fähre auch schon verlassen und ohne sich großartig in Neuseelands Hauptstadt aufzuhalten fahren wir auf den Highway Richtung Norden, um eine Unterkunft etwas außerhalb der Stadt zu finden. Uns fällt gleich auf, dass -auch als wir das Stadtgebiet bereits verlassen haben- die Besiedelungsdichte hier viel höher ist: Viel mehr Straßen, dichterer Verkehr und zahlreiche große Einkaufszentren säumen unseren Weg. Schließlich landen wir nach etwa 20 Minuten in einem günstigen Holiday Park in Porirua. Ein langer Tag ist vorbei und wir sind froh, angekommen zu sein.
Tag 33: In Porirua
Heute wollen wir hauptsächlich ein paar Informationen über Wellington sammeln und uns etwas mehr mit der näheren Umgebung vertraut machen. Wir gurken also zuerst etwas mit dem Auto durch die Gegend und landen zwischendurch mal in einer größeren Einkaufspassage, um uns mit dem Nötigsten für die nächsten Tage einzudecken. Am Nachmittag entschließen wir uns spontan dazu, den Colonial Knob Walk zu laufen, der am Waldrand direkt neben unserem Holiday Park startet. Das erste Stück geht es in dichtem Wald steil bergauf, entlang eines kleinen Baches. Das Blätterdach lässt gar so wenig Licht durch, dass es leider unmöglich ist, ein paar schöne Schnappschüsse zu erzielen. Als die Steigung nach etwa einer Stunde kontinuierlichem Treppensteigen endlich nachlässt, verlässt auch der Wanderpfand den Wald und ermöglicht uns erste Rundumblicke in die Umgebung:
Entlang des Weges peitscht uns stellenweise und ohne jegliche Vorwarnung ein unglaublich kräftiger Wind um die Ohren und das Vorwärtskommen ist in diesem Augenblick nahezu unmöglich. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, diesen Hügel zu erklimmen, um mir eine noch bessere Rundumsicht zu verschaffen. Dort oben bläst der Wind zwar noch viel stärker…
…aber der Querfeldeinaufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt:
Damit haben wir für heute wieder mal genug und machen uns auf den Heimweg. Zwei Kilometer stehen uns bevor, aber zum Glück geht’s ja nur bergab :-)
Tag 34: Von Porirua bis Upper Hutt
Heute machen wir uns auf die Weiterreise. Als Resultat unserer gestrigen Recherche geht es zuerst in Richtung Wellington. Unser erstes Ziel sind die Weta Cave Filmstudios im Stadtteil Miramar. Neben zahlreichen anderen Filmen sind diese Studios vor allem durch die Herr der Ringe Trilogie bekannt geworden. Ein Besuch ist kostenlos, also nichts wie hin!
Keine halbe Stunde dauert die Anfahrt. Die Weta Cave liegt inmitten einer idyllischen Wohnsiedlung, wo man vielleicht eine kleine Schule oder einen Krämerladen erwarten würde – aber keine Filmstudios.
Der Eingang ist um die Ecke.
Drinnen wird man gleich von einem alten Bekannten empfangen:
Wir befinden uns hier in einem kleinen, liebevoll gestalteten Museum, in dem auch die Figuren, Rüstungen, Waffen und sonstige Requisiten aus anderen bekannten Filmen wie beispielsweise Avatar, Braindead (mein Favorit), Chroniken von Narnia, Der letzte Samurai, District 9 usw. ausgestellt werden.
Leider kann man sich die Studios selbst nicht ansehen. Dafür gibt es einen kleinen, ebenfalls mit lauter Rüstungen und Schwertern verzierter Kinoraum, der einen Kurzfilm über die Entstehung der Studios zeigt und einen Einblick in das tägliche „Filmemachen“ ermöglicht. Das Minimuseum beherbergt auch einen Souvenirshop, der neben dem üblichen Kram wie T-Shirts und Poster auch einen ganzen Haufen verschiedener Filmfiguren verkauft, die natürlich von den Originalmodellierern hergestellt wurden und das Herz eines jeden Figurensammlers höher schlagen lassen. Auch wir kommen aus dem Staunen beinahe nicht mehr heraus. Alle Exponate wurden mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Des Weiteren wird zu den Herr der Ringe Filmen Hintergrundliteratur angeboten, wie zum Beispiel eine Art Reiseführer zu den Drehorten inklusive Hintergrundgeschichten und Anfahrtsbeschreibungen. Ziemlich krass... Ach ja, dann gibt es auch noch DEN RING zu erstehen – natürlich vom Originalgoldschmied, wahlweise mit oder ohne Originalsilberkette, in gewünschter Größe und schweineteuer. Wahre Fans kommen hier also (im wahrsten Sinne) voll auf ihre Kosten. Für uns jedoch wird es Zeit, weiterzuziehen.
Auch dieses Mal halten wir uns nicht lange in Wellington auf, fahren lediglich etwas die Hauptverkehrsstraßen entlang und verlassen die Stadt daraufhin endgültig in Richtung Hutt Valley. Nicht weit von der Hauptstadt entfernt soll dieses Tal am gleichnamigen Fluss ein Besuch wert sein. Nebenbei, das wissen wir jetzt natürlich, sind in dieser Gegend gleich mehrere Drehorte zum altbekannten Leinwandspektakel zu finden. Der Erste hiervon, nämlich Helm’s Deep wird leider gerade von einer Baustelle belagert und darf nicht betreten werden.
Einige Kilometer weiter am Hutt River entlang findet man den Poet Park, wo die Szenen am mächtigen Fluss Anduin gedreht wurden. Aber auch hier Fehlanzeige: Wenn man nicht genau die richtige Szene im Kopf hat, ist es unmöglich die entsprechende Stelle zu finden. Eigentlich ist es ein ganz normaler Fluss an einem kleinen Park – also recht unspektakulär.
„Man hätte sich den Film kurz vor der Reise echt nochmal ansehen sollen.“ denken wir uns und fahren weiter. Abermals sind es nur ein paar Kilometer bis zu unserem nächsten Stopp, dem sogenannten Harcourt Park etwas abseits der kleinen Stadt Upper Hutt. Ganz nebenbei war dieser Park der Drehort für Isengard. Direkt daneben befindet sich der Holiday Park, in dem wir heute übernachten wollen. An der Rezeption hängen noch einige Zeitungsartikel über die damaligen Dreharbeiten :-) Da es uns hier sehr gefällt beschließen wir, gleich zwei Nächte zu buchen.
Ein Spaziergang im Park lässt natürlich nicht lange auf sich warten.
Tja, was soll man sagen? Ein ganz normaler Park, aber wir finden doch immer unsere eigenen Drehorte und Schauspieler :-)
Danach widmen wir uns noch kurz der weiteren groben Routenplanung, bevor es heißt: Abendessen!
Tag 35: In Upper Hutt
Heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen man bis auf Berichteschreiben nichts zu berichten hat. Ok, zwischendurch fahren mal kurz in die Stadt zum Mc Doof um unsere Emails zu checken, aber ansonsten…
Tag 36: Von Upper Hutt bis Feilding
Hey! Doch nicht gleich denken, dass wir nichts Aufregendes mehr unternehmen! Solche Pausen wie gestern braucht man einfach :-) Heute geht’s ja schon wieder weiter. Immer nach Norden Richtung Auckland – so grob zumindest.
Erster Halt: Wieder mal ein Aussichtspunkt, der Te Marua Lookout. Bei längeren Dürreperioden stellen diese riesigen Rückhaltebecken die Trinkwasserversorgung der gesamten Region sicher:
So, für alle Herr der Ringe Freunde: Wir machen uns auf den Weg nach Rivendell (Bruchtal). Beim ersten Versuch verfahren wir uns zwar total, aber beim zweiten Mal finden wir den Weg und nicht viel später kommen wir am richtigen Parkplatz an und laufen los. Tatsächlich ist es nur ein kurzes Stück über eine Brücke und schon sind wir da:
Aber ganz ehrlich, so spektakulär ist der Ort auch wieder nicht. Es ist einfach nichts mehr von den Filmkulissen übrig. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr schöner Park und wir beschließen, uns hier auf einer Bank breitzumachen und gemütlich zu frühstücken, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machen. Zurück auf dem Highway wird es keine viertel Stunde Fahrt später so richtig gebirgig. Gleichzeitig beginnt auch das Wetter umzuschlagen zeigt sich mal wieder -wie es sich für Neuseeland gehört- von seiner wolkigen Seite.
Der weitere Weg führt uns vorbei an tollen Landschaften…
…sowie an einer in Neuseeland bekannten Bierbrauerei…
…stets in Richtung Palmerston North. Bevor wir allerdings das Vergnügen mit dieser Stadt haben, steht uns eine Baustellenumleitung über eine enge Passstraße bevor, die mitten durch einen Windenergiepark geht.
In Palmersten North angekommen, halten wir nur für eine spontane Tankfüllung (der Sprit ist gerade günstig) und machen uns direkt auf die Weiterfahrt. Insgeheim haben wir uns ja Lake Taupo, den größten See von ganz Ozeanien zum Ziel genommen. Und da auf dem bisherigen Weg kaum welche von diesen braunen Schildern zu sehen waren, werden wir -wie es aussieht- unser Ziel wohl schneller erreichen als gedacht. Naja, ehrlich gesagt haben wir nichts gedacht, wir fahren einfach :-) Aus der Ferne ist der Windpark nochmal als Ganzes zu sehen…
…bevor wir uns, als der Tag langsam aber sicher zu Neige geht, in Feilding für die Nacht eine Cabin mieten. Bis zum Lake Taupo ist es heute doch noch zu weit. Aber gleich morgen, da geht‘s weiter – versprochen ;-) [Oki]