Die kleine Pause in Rotorua mit seinen Thermalquellen hat uns wirklich gut getan. Selbst unser Holiday Park war mit drei kleinen und schön warmen Becken ausgestattet, in denen man sich nach einem langen Berichteschreibetag gemütlich entspannen konnte. Dabei war die eine oder andere Unterhaltung mit anderen Reisenden sehr interessant.
Heute geht die Tour weiter. Wir haben uns vorgenommen, zunächst den an der Stadt liegenden Lake Rotorua zu umrunden, bevor wir wieder das nordwestlich von uns befindliche Endziel Auckland in Peilung nehmen.
Spontan entscheiden wir uns, einen Stopp bei den Hamurana Springs einzulegen. Bis zu den Quellen liegt ein kurzer Wanderweg vor uns, der mit einer Überquerung eines kleinen Flusses direkt neben dem Parkplatz beginnt. Das sieht ja schon mal vielversprechend aus:
Gleich danach beginnt der Redwood Grove – ein Stück Wald, in dem Redwoods wachsen. Diese Mammutbäume hier wurden vor knapp einhundert Jahren gepflanzt. Im Vergleich zu ihren bekannten Brüdern in den USA Nationalparks sind das also noch Babys :-)
Nicht viel weiter erreichen wir die eigentliche Quelle. Lautlos rinnt das kristallklare Wasser aus der etwa 15 Meter tiefen Quelle, das an dieser Stelle eine über 70 Jahre dauernde unterirdische Reise hinter sich hat. Ein faszinierender Anblick!
Kurs darauf gelangt man zu einer weiteren Quelle, der Dancing Sands Spring. Nachdem sich das Wasser seinen Weg durch den Sand gebahnt hat und hier an die Oberfläche gelangt, sieht es tatsächlich so aus, als ob der Sand tanzen würde. Wahnsinn! Aber so sehr wir uns auch bemühen, ist das Naturphänomen nicht mit der Kamera einzufangen. Die Lichtverhältnisse sind einfach zu schlecht und das Wasser spiegelt zu sehr, sodass die Fotos einfach nichts werden.
Der schöne Rundweg führt uns nun auf der anderen Seite des Flusses entlang wieder zurück zum Parkplatz.
Dieser Stopp hat sich echt geloht – was ein schöner Flecken Erde für uns Naturliebhaber! Weiter geht die Fahrt durch schöne Landschaften...
…bis wir die Stadt Matamata erreichen. Wieder einmal heißt es: Herr der Ringe Freunde aufgepasst! Nicht weit von hier soll sich ein weiterer Drehort der beliebten Leinwandtrilogie befinden: Hobbingen. Im Touristeninfozentrum erfahren wir, dass sich der Drehort auf privatem Land befindet und nur über eine geführte Tour zu besichtigen ist. Ok, wenn wir schon mal da sind… Ohne lange zu zögern buchen wir die nächste Tour, die noch am Mittag startet.
Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt mit dem Tourbus, bevor wir endlich ankommen:
Vom Tourguide erfahren wir, dass das Set nach den Dreharbeiten zu der Trilogie fast vollständig zu seinem Ursprungszustand zurückgebaut wurde. Wir hätten jedoch ein sehr gutes Timing für unsere Tour, da vor kurzem das gesamte Set für die beiden Hobbit Filme, die 2012 und 2013 in die Kinos kommen sollen, wieder hergestellt wurde. Zuerst passiert man die Stelle, an der Gandalf zu Beginn des ersten Teils im Dorf ankommt:
Danach geht’s durch die kleine Straße mit den ersten Erdhütten. Tatsächlich befindet sich nichts hinter den Türen. Alle Szenen im Inneren der Häuser wurden in den Weta Studios in Wellington gedreht.
Bis auf wenige Details musste dieses Stück Land nicht großartig umgestaltet werden, damit es den Vorstellungen von Peter Jackson entspricht. Auch der See ist natürlich. Nur musste dieser für den Bau der kleinen Brücke komplett trocken gelegt werden. Bei mehreren Wochen Dauerregen zu jener Zeit eine echte Mammutaufgabe.
Die Sicht vom See auf den „Party Tree“ ist echt idyllisch :-)
Der Baum ist übrigens der Grund, warum man während der Suche nach einem geeigneten Hobbingen-Drehort auf genau dieses Grundstück aufmerksam wurde. Diese riesige Eiche war wie geschaffen für den Party Tree.
Der einzige künstliche Baum ist der auf Bag End – der Höhle von Frodo und Bilbo. Auch dieser musste für die aktuellen Dreharbeiten erneut aufgebaut werden, allerdings in einer etwas kleineren Ausführung als der alte Baum, da die Geschichte von The Hobbit einige Jahre vor The Lord of the Rings spielt. Dieses „Kunststoffgebilde“ bewegt sich im Wind so unnatürlich, dass die Vögel völlig irritiert davon sind und sich nicht drauf setzen.
Die Sicht von hier oben auch ist nicht zu verachten:
Ist euch aufgefallen, dass der Rasen hier viel grüner ist, als in der Umgebung? Das liegt daran, dass das gesamte Set ständig von einer Mannschaft an Gärtnern auf Vordermann gehalten und eben auch der Rasen immer gut gedüngt wird :-) Zum Schutz des Sets darf man auch die Vorgärten der Hütten nicht betreten. Wir sind schon froh, diesen (nebenbei bis ins kleinste Detail sehr liebevoll gestalteten) Ort überhaupt besuchen zu dürfen.
Alex und ich sind uns einig: Die Lord of the Rings Trilogie müssen wir auf jeden Fall nochmal ansehen, sobald wir zuhause sind. Für heute ist jedenfalls Schluss und der Tourbus bringt uns zurück nach Matamata. Wir setzen die Fahrt noch ins ca. eine Stunde entfernte Cambridge fort und mieten uns eine Cabin für die Nacht. Ein sehr ereignisreicher und aufregender Tag geht zu Ende.
Tag 44: Von Cambridge bis Ramarama
Langsam aber sicher neigt sich unsere Zeit in Neuseeland dem Ende. Daher wollen wir heute unsere Reise in Richtung Auckland fortsetzen. Tatsächlich fahren wir -bis auf einen kurzen Internetstopp beim Megges in Hamilton- bis kurz vor die größte Stadt Neuseelands durch.
Nein, wir haben keine braunen Schilder am Straßenrand gesehen :-) Warum fahren wir nicht nach Auckland rein? Erfahrungsgemäß sind in der Stadt sind die Übernachtungspreise viel teurer, was auch von unseren Reiseführern bestätigt wird. Daher begeben wir uns bereits weit vor den Stadtgrenzen auf Unterkunftssuche. Unser erster Ansatz ist in Ramarama. Allerdings ist es noch recht früh am Tag und das Büro des einzigen Holiday Parks hier öffnet erst am späten Nachmittag. Der nächste Park ist am Clark Beach etwa eine halbe Stunde Fahrt entfernt. Ok, dann lass es uns dort versuchen. Hier angekommen, empfängt uns auch jemand im Büro und eine Cabin ist auf dem wunderschönen, an einer kleinen Bucht gelegenen Holiday Park auch noch frei. Aber der Preis liegt leider „etwas oberhalb“ unseres Budgets. Kein Grund, sich an dieser schönen Lagune nicht ein wenig die Zeit zu vertreiben :-)
Wieder zurück in Ramarama haben wir Glück, das Büro des Holiday Parks ist besetzt und wir bekommen eine Cabin – innerhalb unseres Budgets :-)
Tag 45: Von Ramarama bis Big Bay
Den heutigen Tag möchten wir abermals mit Berichteschreiben verbringen. Wir hängen wieder weit zurück und haben viel erlebt. Auch stellt sich uns die Frage, was wir mit den uns verbleibenden fünf Tagen hier in Neuseeland anfangen möchten. Ramarama liegt zwar außerhalb von Auckland, aber bis zum Flughafen sind es nur ca. 20 Minuten Fahrt. Nichts Spektakuläres, sondern die optimale Station für die letzte Nacht. Bis dahin haben wir aber trotzdem nicht mehr allzu viel vor. Wir beschließen, uns einen schönen Ort in der Umgebung zu suchen, wo wir die restliche Zeit in Ruhe verbringen können.
Ohne langes Suchen finden wir in Waiuku -einem kleinen Ort an der Westküste- einen günstigen Campingplatz. Toll ist hier vor allem die große Wiese direkt daneben, die richtig zum entspannten Berichteschreiben einlädt. Das Wetter ist auch super heute. Leider hat aber auch hier das Büro des Holiday Parks geschlossen. Es ist zwar Karfreitag, aber vielleicht hat es ja nur über die Mittagszeit zu. Selbst nachdem wir den ganzen Nachmittag auf der Wiese verbracht haben, ist kein Lebenszeichen im Büro auszumachen. Ein Hinweiszettel wär jetzt echt nicht verkehrt! Was sollen wir machen? Wieder zurück nach Ramarama fahren? Nein. Es gibt da noch eine weitere Möglichkeit im etwa 40 Minuten entfernten Big Bay. Leider steht in unserem Reiseführer nichts über die Preislange dieses Holiday Parks, aber ok – versuchen wir’s.
So schön die Fahrt nach Big Bay landschaftlich auch ist – es wird schon dunkel und damit höchste Zeit, etwas zu finden. Zufällig finden wir auf dem Weg sogar noch einen anderen Campingplatz, der aber schon restlos ausgebucht ist. Das lässt auf nichts Gutes hoffen... Wir kommen in Big Bay an. Eine kleine Landzunge, die in Luftlinie nicht weit von Auckland entfernt liegt. Schön idyllisch. Und der Holiday Park? Fragen wir mal nach: Frei ist nur noch eine Cabin mit Küche – weit über unserem Budget. Was nun? Spontan beschließen Alex und ich, auf unsere Notlösung zurückzugreifen: Wir pennen im Auto. Allerdings stellen wir uns nicht irgendwo hin sondern nehmen einen zur Cabin vergleichsweise günstigen Zeltstellplatz des Parks in Anspruch. So haben wir zumindest eine Küche fürs Abendessen und können morgens duschen. Trotz Schlafsack und Decke ist die Nacht kalt – seeehr kalt…
Tag 46: Von Bigbay bis Ramarama
Sobald die aufgehende Sonne auf unser Auto scheint wird es warm – seeehr warm! Entsprechend früh sind wir wach und wieder auf Achse. Wir möchten es nochmal in Waiuku versuchen. Hoffentlich ist heute das Büro besetzt. Ganz ohne Sightseeing geht es aber auch nicht: Wir machen einen kleinen Umweg und besuchen das Manukau Heads Lighthouse.
Am Tage lassen sich auch Fotos von der Umgebung während der Fahrt machen.
In Waiuku haben wir wieder Pech. Das Büro ist immer noch geschlossen – wahrscheinlich über die gesamten Osterfeiertage. Na gut. Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als nach Ramarama zurückzufahren und die restlichen Tage dort zu verbringen, da alle Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung ausgeschöpft sind. Gleich fahren wir aber nicht, denn trotz Ostersamstag hat die Bibliothek des Ortes geöffnet. Für uns heißt das: Ab ins Internet und Reiseberichte hochladen :-)
Am Nachmittag kommen wir dann in Ramarama an. Die Dame des Campingplatzes kennt uns bereits =)
Tag 47-49: In Ramarama
Noch Mehr Berichte schreiben und -zu guter Letzt- das Auto etwas auf Vordermann bringen. Mal durch die Waschstraße jagen und kurz aussaugen. Nach sieben Wochen Dauereinsatz, davon so vielen Kilometern auf Schotterpiste hat es das auch echt nötig. Das ist im Prinzip schon alles, was es über unsere letzten Tage in Neuseeland zu berichten gibt.
Am Ostersonntag gibt’s noch ein kleines Reiseluxusfrühstück mit Baguette, Brot, Butter, Honig, Nutella, nem gekochten Ei und einem leckeren (ausnahmsweise nicht selbstgemachten) Schokokuchen zum „Nachtisch“ =)
Tag 50: Von Ramarama bis Auckland
Kein Highlight, keine überragenden Bilder und keine sonstigen besonderen Vorkommnisse zum Abschluss unserer Neuseelandetappe. Davon hatten wir währenddessen ja auch wohl mehr als genug. Ok, ein allerletztes Mal noch ein „braunes Schild“ auf dem Weg zum Flughafen:
Dann heißt es: Auf Wiedersehen Neuseeland – Fiji wir kommen! [Oki]