Heute verlassen wir -nach einer doppelten Kontrolle, ob wir dieses Mal auch wirklich nichts vergessen haben- Haast endgültig – mit meiner Jacke im Gepäck :-) Ich hatte sie an der Zimmertür innen am Haken hängen lassen. Beim letzten Kontrollblick lehnte die offene Tür innen an der Zimmerwand und hatte die Jacke gut versteckt. Selbst die Dame vom Campingplatz hatte sie nicht gefunden. Zum Glück hat in der Zwischenzeit kein anderer die Cabin bezogen. Da wir die interessanten Ecken auf der bevorstehenden Strecke ja gestern schon besichtigt haben, fahren wir bis in den zum Gletscher gehörigen Ort Fox Glacier durch. Dort machen wir allerdings erst einen Abstecher zum Lake Matheson. Um nicht nur die ganze Zeit im Auto zu sitzen entschließen wir uns hier, den kurzen Treck zu laufen, der uns einmal komplett um den See herum führt. Bevor uns der Weg jedoch ans Wasser führt geht es mal ein kurzes Stück durch den Wald. Hier wachsen am Hang Pilze, die wir noch nie gesehen haben:
Wie wenn jemand mit einem Farbeimer drüber gegangen wäre. Echt faszinierend! Kurz darauf dann der Blick auf den See.
Der wolkenverhangene Berg im Hintergrund ist übrigens der Mt. Cook, den wir zu Beginn unserer Neuseelandreise von der anderen Seite aus besucht haben. Bis wir den See umrundet haben und wieder am Parkplatz angekommen sind, zeigen sich uns noch einige schöne Blicke auf Wasser und Wald.
Etwa eine Stunde später kommen wir wieder am Ursprungspunkt an und setzen unsere Reise fort. Die Sitzpause und der kurze Marsch haben gut getan. Die Reise führt uns nun zum nächsten Gletscher, dem Franz Josef Glacier. Wie bereits gestern beim Fox Gletscher, müssen wir zuerst wieder ein Stück durch eine steinige Ebene laufen, die vor gar nicht allzu langer Zeit von Eis bedeckt war.
Immer weiter nähern wir uns den gewaltigen Eismassen. Etwa 500 Meter vor dem eigentlichen Gletscher ist aber dann Schluss. Eine Barriere hindert uns daran, sich dem Gletscher noch weiter zu nähern. Täglich wird deren Abstand geprüft und gegebenenfalls angepasst, abhängig davon, wie sich das Eis und die Schmelzwassermassen bewegt haben. Aber auch von hier hat man einen durchaus beeindruckenden Blickwinkel.
Möchte man näher kommen und das Eis auch mal berühren, so ist die einzige sichere Möglichkeit eine geführte Tour. Diese Variante war uns aber für diese Reise zu teuer und so begnügen wir uns mit dem Blick aus der Ferne. Wie nahe man dem Gletscher bei einer Tour kommt, kann man ganz gut auf diesen Nahaufnahmen erkennen, die auch ein Gefühl vermitteln, wie riesen groß und imposant die Eismassen tatsächlich sind.
Ja, die kleinen dunklen Punkte auf dem Eis sind ausgewachsene Personen, die gerade über den Gletscher geführt werden. Auf dem Rückweg zeigt sich uns dann auch der Blick in das Tal, durch das wir gekommen sind.
Kurz bevor wir auf dem Rückweg den Parkplatz erreichen biegen wir nochmal in einen anderen Weg ein, der eine schöne Aussicht auf das steinige Tal und den Gletscher verspricht. Der zehnminütige und mühsame Aufstieg auf den Berg hat sich jedoch auf alle Fälle gelohnt.
Jetzt sind wir aber genug gelaufen für heute. Wir fahren weiter die Westküste entlang und abgesehen von einer kurzen Pause am Lake Ianthe…
…halten wir erst wieder an einem Holiday Park in Hokitika. Für heute haben wir genug Strecke zurückgelegt und dazu noch den Umweg von gestern wieder ausgeglichen.
Tag 26: Von Hokitika bis Springfield
Von Hokitika aus wollen wir den Arthurs Pass fahren, der uns wieder an die Ostküste bringt. Unser Ziel ist, mit einer Verschnaufpause in Hanmer Springs auf möglichst direktem Weg nach Picton zu gelangen und dort die Fähre auf die Nordinsel zu nehmen. Der direkte Weg wäre zwar eine Ost- Westverbindung etwas weiter nördlich von Greymouth aus, die dann an Hanmer Springs vorbeiführt, aber der Arthurs Pass soll schöner sein.
In der Tat stellt sich die Strecke trotz des nicht optimalen Wetters als richtige Wahl heraus.
Wie sich das für einen Pass gehört, schlängelt sich die Straße immer weiter nach oben, bis wir an einem Aussichtspunkt gelangen, von wo aus man sowohl die bereits zurückgelegte Strecke…
…als auch den noch bevorstehenden Weg wieder nach unten überblicken kann.
Hier oben haben sich auch ein paar Keas versammelt. Ganz offensichtlich haben es diese frechen Vertreter geschafft (trotz der zahlreichen Hinweisschilder, die hier wildlebenden Gebirgspapageien bitte nicht zu füttern) jemandem ein wenig Brot zu entlocken.
Weiter geht die Fahrt. Auch auf dieser Seite der Berge ist die Landschaft atemberaubend!
Da in der Zwischenzeit das Wetter immer besser geworden ist und ich mich bei solchen Bildern nur schwer entscheiden kann, welche ich weglassen soll, kommen hier gleich noch ein paar :-)
Nach einer kurzen Mittagspause an einem See...
...machen wir Halt am Cave Stream Scenic Reserve.
Hier kann man mit der richtigen Ausrüstung eine Höhle erforschen, durch die ein kleiner Bach fließt.
Da wir für solche Abendteuer jedoch nicht ausgestattet sind, gehen wir nicht weiter in die Höhle hinein und begnügen uns mit einer nicht minder schönen, kleinen Wanderung durch das Gebiet.
Nach der kurzen Pause fahren wir ohne weitere Stopps bis nach Springfield durch, wo wir die Nacht verbringen. Hier gibt es zwar keinen Holiday Park, aber ein kleines Hotel, das Cabins zu gleichen Preisen anbietet. Passenderweise wurden die Fenster dieses Hotels mit Bildern der gelben Familie geschmückt, die im gleichnamigen Ort wohnt.
Der einzige Nachteil hier ist, dass es keine Küche gibt. Heute gehen wir daher ausnahmsweise Essen. Diese Portion Fish and Chips am benachbarten Imbiss reicht jedoch locker, um uns beide satt zu bekommen.
Nach diesem sehr leckeren Abendessen endet auch dieser Tag und wir machen uns völlig gesättigt und zufrieden auf den Weg zurück in unsere Cabin.
Tag 27: Von Springfield bis Hanmer Springs
Es wird Zeit für eine etwas längere Reisepause. Hierfür haben wir uns als heutiges Ziel Hanmer Springs ausgesucht, wo es zusätzlich zur schönen Umgebung mit vielen Wanderwegen auch eine Thermalquelle geben soll, die zum Entspannen und Relaxen einlädt. Also nichts wie hin! Der Weg führt uns über Kaiapoi, etwas nördlich von Christchurch, bis nach Waipara. Hier startet die Alpine Pacific Triangle Touring Route. Eine touristisch interessante Strecke, die sich wie ein O hier splittet und in Kaikoura wieder zusammenführt. Wir entscheiden uns für den westlichen Zweig, der uns auf direktem Weg nach Hanmer Springs führt. Eine in der Tat schöne Route, von der wir aus wettertechnischen Gründen jedoch keinerlei Bilder haben. Am Ziel angekommen werden wir unterkunftstechnisch etwas außerhalb des Ortes sehr schnell fündig. Ein schöner, ruhiger, günstiger Holiday Park, in den wir uns gleich für die kommenden vier Nächte einmieten.
Tag 28 bis 30: In Hanmer Springs
Die Zeit in Hanmer Springs ist schnell berichtet, da wir hier (abgesehen von etwas Berichte schreiben) tatsächlich nur am relaxen sind. Dieser Holiday Park bietet sich aber auch förmlich dazu an.
Die einzige Unterbrechung ist am Donnerstag, Tag 29 unserer Neuseelandetappe. Heute geht es in die Therme. Komplett im Freien gelegen, werden hier die natürlichen heißen Quellen in verschiedene Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen und Mineralstoffkonzentrationen geleitet. Die Temperaturen reichen bis zu 42°C! Damit man dabei nicht austrocknet sind auf dem ganzen Gelände Wasserspender verteilt. Aus Sicherheitsgründen haben wir unsere Fotos im Auto gelassen, daher müsst ihr euch mit der Beschreibung begnügen. Aber zumindest von Hanmer Springs und der direkten Umgebung haben wir noch ein paar Bilder für euch.
Die Zeit hier war auf jeden Fall sehr erholsam. Mit neuer Energie können wir nun nach Picton und somit in Richtung Nordinsel aufbrechen.
Tag 31: Von Hanmer Springs bis Picton
Es geht heute nach Picton, von wo die Fähren auf die Nordinsel nach Wellington, Neuseelands Hauptstadt übersetzen.
Um dorthin zu gelangen, folgen wir zuerst weiter der Alpine Pacific Triangle Touring Route…
…bis wir in der Küstenstadt Kaikoura ankommen.
Von hier aus geht es weiter an der Küste entlang…
…bis wir schließlich im Weinanbaugebiet von Marlborough ankommen. Nach einer weiteren knapp zweistündigen Fahrt, vorbei an scheinbar endlosen Weinbergen…
…kommen wir schließlich an unserem Ziel in Picton an. Der Holiday Park, den wir anfahren, hat zwar keine freie Cabin für uns, aber dafür einen sogenannten Onsite Caravan. Das ist ein Campingwagen, der hier dauerhaft steht und an zahlende Gäste vermietet wird. Hauptsache ein günstiges Bett, schlafen wir heute eben in einem Wohnwagen.
Picton selbst ist ein kleines Städtchen an der Küste, das außer der Fährverbindung zur Nordinsel sonst nicht viel zu bieten hat. Uns stört das aber wenig. Wir fahren gleich mal zum Terminal der Fähre, um ein Ticket für morgen zu buchen. Morgen um 14.00 Uhr geht es los. Nordinsel wir kommen!
Tag 32: Von Picton bis Wellington - Teil 1
Heute setzten wir über auf die Nordinsel. Da die Fähre jedoch erst um 14.00 Uhr ablegt, müssen wir uns bis dahin irgendwie beschäftigen. Der Plan ist eigentlich, in die örtliche Bücherei zu gehen und wieder einen fertig geschriebenen Bericht zu veröffentlichen. Dummerweise ist aber dort heute Morgen deren Wireless Router ausgefallen und wir können nur einen der stationären Rechner nutzen. Leider ist deren Zeit strickt auf 20 Minuten pro Person begrenzt. Diese Zeit nutzen wir zumindest für ein kurzes Telefonat mit daheim.
Irgendwie schaffen wir es dann auch, die Zeit totzuschlagen bis wir auf der Fähre einchecken können.
Was wir während der dreistündigen Fährfahrt erleben und wie wir in Wellington ankommen, könnt ihr dann alles im ersten Bericht der Nordinsel lesen. Seid gespannt! [Alex]