Um 6.30 Uhr ist die Nacht auch schon rum. Unser Guide Babu ist von unserer kalten Nacht sehr überrascht, da er davon ausging, dass wir Decken im Zimmer hatten. Er verspricht uns, die kommenden Tage dafür zu sorgen, dass wir immer Decken bekommen werden und nicht nochmal frieren müssen. Nach einem guten Frühstück geht es auch schon los. Einer langen Hängebrücke zu Beginn folgt direkt der steile Aufstieg:
Die Treppenstufen hören gar nicht mehr auf! Der ganze Berg (Verzeihung, Hügel :-), die Grenze zu einem Berg liegt in Nepal erst bei 3000 Metern) scheint aus einer einzigen Treppe zu bestehen. Ich merke, dass mir die Krankheit der vergangenen Woche doch noch in den Knochen steckt und wir müssen öfter mal eine Pause einlegen. Wir kreuzen noch ein paar mal einen Fluss, die meiste Zeit des heutigen Tages heißt es jedoch Treppensteigen. Heutiges Tagesziel ist das Dorf Ghorepani auf 2874 Metern. Wir müssen also über 1300 Höhenmeter durch Treppensteigen überwinden. Wenn das die leichteste Tour ist, möchte ich die anderen Routen gerade lieber nicht testen. Ich bin froh, kein Schulkind in dieser Gegend zu sein. Das Gute jedoch am Überwinden der Höhenmeter ist der grandiose Ausblick, der einiges entschädigt. Nachdem die meisten Stufen überwunden sind beginnt langsam der Dschungel.
Zu Mittag essen wir in Nange Thanti. Das Klima und die Vegetation erinnern uns hier ein wenig an daheim, auch wenn man des öfteren Pflanzen passiert, die in der Heimat nicht in der freien Natur wachsen (bzw. nicht wachsen dürfen).
Nach einer etwas längeren Pause brechen wir auf zur letzten Etappe des heutigen Tages. Bis nach Ghorepani dauert es von hier nur noch 1 1/2 Stunden. Die werden wir auch noch schaffen. Unterwegs wird es immer nebeliger, was eine ganz irre Stimmung schafft.
Als wir in Ghorepani ankommen liegt das kleine Dorf wie verlassen und in Nebel getaucht da. Alles ist still, man sieht keine Leute und auch von Tieren keine Spur. Einzig drei spielende Kinder begegnen uns, denen wir ein paar Süßigkeiten in die Hand drücken.
In unserem Hotel angekommen heißt es für uns nur noch Duschen und Abendessen, dann fallen wir um halb 8 erschöpft ins Bett. Der Wecker ist auf 4.30 Uhr gestellt. Sollte das Wetter bis morgen früh aufklaren wollen wir auf den Gipfel des Poon Hill steigen, um dort den Sonnenaufgang zu erleben.