Nach einem kräftigenden Frühstück mit Rührei und Toast sollten wir um 7 Uhr von unserem Guide mit dem Taxi abgeholt werden um nach Nayapul zu fahren. Da die nepalesische Pünktlichkeit der indischen stark ähnelt ging die Fahrt um halb 8 los. Kaum 10 Minuten unterwegs knallt es plötzlich. Reifen geplatzt! Der Fahrer fährt gleich an den Straßenrand. Das fängt ja schon mal gut an.
Während der Fahrer den Reifen wechselt (zum Glück hat er ein Ersatz dabei) laufen wir ein paar Meter die Straße entlang und schauen uns den durch das Tal fließenden Fluss und die dahinter liegende Gebirgskette des Himalayas an:
Nach etwa 15 min. geht’s dann auch schon weiter und etwa 1 ½ Stunden später sind wir im ca. 70km entfernten Nayapul angekommen. Ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Unser Ziel für diesen Tag ist Tikhedhunga auf 1540 Metern. Da Nayapul auf 1070 Metern liegt müssen wir heute also nur knapp 500 Höhenmeter überwinden. Während wir uns langsam nach oben arbeiten laufen wir an einem Gebirgsfluss entlang:
Die Aussicht wird immer atemberaubender:
Unser Weg führt uns durch etliche kleine Siedlungen mit Hotels und Restaurants. Man ist hier schon bestens auf den Trekking Tourismus eingestellt:
Um 14.00 Uhr etwa haben wir unser erstes Ziel erreicht und beziehen unser Zimmer. Das kleine Hotel, in das uns unser Guide geführt hat, liegt inmitten eines kleinen Dörfchens mit engen verwinkelten Gassen. Durch die blauen Anstriche und die Pferde, die durch die Straßen getrieben werden, erinnert es uns ein wenig an ein kleines griechisches Dorf.
Der erste Tag war noch leicht und harmlos zum Eingewöhnen. Da es noch früh am Nachmittag ist und wir ein paar Kraftreserven übrig haben wagen wir einen weiteren Aufstieg zur nahegelegenen Schule. Hier treffen sich jeden Tag die Kinder aus den umliegenden Bergdörfern. Der erste Teil unseres morgigen Weges ist für viele Kinder der tägliche Schulweg.
Da es früh dunkel wird und sich die ungewohnte Anstrengung des Fußmarsches doch bemerkbar macht gehen wir direkt nach dem Abendessen ins Bett. Es ist etwa 20.00 Uhr. Die Nacht erweist sich als sehr kalt. Jetzt bereuen wir es, nur unsere kleinen Minischlafsäcke dabei zu haben. Dickere wären dafür aber den ganzen Rest unserer 8 Monate nur Ballast. Es hilft alles nichts. Da müssen wir durch. Um 1 Uhr etwa halten wir es dann doch nicht mehr aus und fast alles, was sich im Rucksack findet, wird übereinander angezogen. Oki hat am Ende drei Hosen, drei Paar Socken, zwei T-Shirts, sein Fleecepulli und die Softshelljacke an. So geht es dann einigermaßen. Sein Schlafsack ist ja noch dünner als meiner! Bei mir reicht es aus, unter meiner dünnen Gammelhose eine lange Unterhose anzuziehen und über das eine T-Shirt meinen Fleecepulli. Sockentechnisch gebe ich mich auch mit zwei Paar zufrieden. Es ist uns zwar trotzdem noch kalt, lässt sich aber aushalten und so schlafen wir bald ein.