Nach diesem Tauchausflug brauchen wir erst einmal nichts mehr – das muss zuerst verarbeitet werden… Geschnorchelt haben wir beide ja schon immer gerne. Daher hatten wir schon lange vor der Reise einmal mit dem Gedanken gespielt, einen Tauchschein zu machen. Aber da war das nur so eine Idee und es stand noch alles in den Sternen. Wie es jeder kennt, vergeht die Zeit wie im Flug und als die Reise immer näher rückte mussten wir uns entscheiden: Machen wir tatsächlich noch vor der Reise einen Tauchschein? Und wenn ja, wird das dann nicht zu teuer? Nach einigen Recherchen und vielen Gesprächen mit anderen Tauchern im Umfeld war dann recht schnell klar: Ok, wir machen es! Dass dieses Vorhaben nicht unmerklich an der Reisekasse zehren würde war auch klar, aber hier setzten wir Priorität.
Anfang Juni war es dann soweit: Alex und ich durften uns ab sofort Open Water Diver nennen. Unsere Taucherfahrungen beschränkten sich bis dahin auf die Übungs-tauchgänge im Schwimmbad und auf vier Freiwassertauchgänge im Baggerloch – im kalten Wasser und mit schlechter Sicht. Wer hier tauchen kann, so sagte uns jeder, könne überall tauchen. „Im Meer ist es echt easy im Vergleich.“ Ein echt tolles Gefühl ist das, wenn man weiß, dass man mal schnell, falls man während der langen Reise an einem guten Tauchgebiet vorbeikommt, eine kleine Tauchtour unternehmen kann! Dass wir dann eine in Australien am Great Barrier Reef (woohou!) machen würden war auch klar – hatten wir doch die Route dort genau nach dieser Attraktion ausgelegt. Dass uns dann aber während der gesamten Reise das Taucherglück fern bleiben würde und wir -bis dorthin- keine einzige Gelegenheit zum Tauchen bekommen würden, damit hatten wir nicht gerechnet. Angefangen hatte es vor der Reise: Den ganzen Sommer über fanden wir kein einziges Wochenende, an dem wir uns mal die Ausrüstung hätten ausleihen und in den See springen können. Während der Reise dann: In Sri Lanka war gerade keine Saison, d.h. durch den Monsun war zu hoher Wellengang und die Sicht entsprechend schlecht. In Indien wurden erst gar keine Tauchtouren angeboten und falls doch, hätten wir wahrscheinlich der indischen Ausrüstung nicht genügend Vertrauen geschenkt. In Malaysia soll es einige sehr schöne Tauchgebiete geben, aber die sind an der Ostküste der Hauptinsel und auf der Insel Borneo. An der Ostküste war jedoch das Wetter zu schlecht, wir waren deswegen ja auch nur an der Westküste – da hat es keine guten Tauchgebiete. Und ein Abstecher nach Borneo war budget- und zeittechnisch leider nicht drin. In Thailand haben wir das erste Mal ernsthaft in Erwägung gezogen, einen Tauchtrip zu unternehmen. Leider hatte dort aber das Wetter in letzter Minute umgeschlagen und die See war so stürmisch, dass wir es schließlich gelassen haben. Der Tauchgott hat es bis dahin einfach nicht gut mit uns gemeint (nach so viel Pech MUSS es einen geben). Und so kam es schließlich, dass wir unsere ersten Tauchgänge im Meer direkt an diesem gigantischen Naturwunder vor der Ostküste Australiens machen durften – vom Baggerloch in Grötzingen zum Great Barrier Reef in Australien. Vom eiskalten, grün-trüben Seewasser ins 29 Grad warme Meer mit guter Sicht und vielen bunten Fischlies. Ich glaub‘, ein krasserer Kontrast geht nicht. Sie hatten alle Recht, im Vergleich zum heimischen See ist es im Meer wirklich „easy“. Noch dazu das Glück mit dem kleinen Schiff, der tollen Crew und dem super Wetter – es muss ihn einfach geben, den Tauchgott. Danke an dieser Stelle ;-) [Oki]